Fühlst du dich unzufrieden?
Gehört dieses Gefühl zu deinem regelmäßigen täglichen Emotionscocktail? Was ist dein Rezept dagegen? – Positives Denken, in die Dankbarkeit gehen…? Zufriedenheit ist ein wichtigen empfinden, welches stets optimiert werden sollte.
Ich hatte heute so einen Tag, an dem es mir von morgens an schwerfiel, nicht unzufrieden zu sein. Es war einfach nichts so wie ich es heute wollte, ich war grummelig weil mein Kind nicht in den Kindergarten wollte, ich war sauer weil mein Partner so null empathisch war, ich war unzufrieden weil ich unzufrieden war, dabei weiß ich doch, dass ich einen Pakt mit der Fülle schließen möchte – Tag für Tag.
Aber wenigstens lieferte mir diese Erfahrung ein Thema für meine Yogaklasse am Abend und kaum richtete ich mich darauf aus, der Unzufriedenheit eine Erkenntnis abzugewinnen, ging es mir gut. Es war eine Magie da, was war das, woher kam das?
Falls du mit Yogaphilosophie vertraut bist, wird dir Santosha (Zufriedenheit) sicher begegnet sein. Als Yogi sollte man also zufrieden sein. Ist Zufriedenheit das Ideal? Soll man einfach immer zufrieden sein, mit dem was ist, mit dem was man hat? Für mich schwer zu akzeptieren, denn ich bin überzeugt, dass ein solches Verständnis von Zufriedenheit Wachstum verhindert, im Kleinen wie im Großen. Ich würde das dann auch eher als „Ergebenheit“ bezeichnen.
Zufriedenheit ist ganz klar ein tolles Gefühl. Das Gefühl, dass einfach alles passt, man nichts vermisst. Aber wenn wir uns zwingen zufrieden zu sein, obwohl wir etwas vermissen, dann überspielen und unterdrücken wir etwas.
In der Unzufriedenheit liegt die Kraft
Schauen wir uns das Gegenteil an: Unzufriedenheit.
Ist es schlecht unzufrieden zu sein? Hm, wie soll man denn den Tag kennen und schätzen, wenn man die Nacht nicht kennt? Genau das war mein Aha-Moment heute. Als ich mich meiner Unzufriedenheit widmete, mich nicht beklagte und reinsteigerte, sondern sie mir wirklich anschaute, da verstand ich die transformierende Kraft dahinter.
Unzufriedenheit verstehe ich nun als ein Zeichen, dass ich gerade nicht auf mein Herz höre, oder etwas wonach ich mich sehne, nicht zu mir kommt. Es ist für mich ein Zeichen, dass ich gerade nicht genug dafür Sorge trage, um Zufriedenheit fühlen zu können. Unzufriedenheit ist für mich somit ein gesundes Alarmsignal, das mich daran erinnert, dass ich gerade von meinem Weg abkomme, nicht im Einklang lebe mit meiner Bestimmung und meinen Bedürfnissen.
Zufriedenheit (Santosha) dagegen ist für mich, wenn ich völlig im Einklang lebe mit meiner Bestimmung, ich fühle, dass ich mein Potenzial entfalte, dass ich mich traue ich zu sein, dass ich mich nicht verstecke, dass ich mich ausdrücke, dass ich mir erlaube zu träumen und Ziele zu haben und diese auch verfolge und durchsetze, auch gegen Widerstände und Meinungen anderer.
Häufig hört man Menschen über lange Zeit unzufrieden reden. Genauso häufig wird diesen Menschen gesagt, einfach positiv zu denken, sich auf etwas zu freuen, mehr Dankbarkeit zu praktizieren. Ist das die perfekte Lösung? Für mich wäre das nur eine Ablenkung vom Problem. Richtig heilsam und transformierend wäre meiner Ansicht nach nur eine tiefgreifende Beschäftigung mit den Wurzeln der Unzufriedenheit, gekoppelt mit einer kraftvollen Technik, diese Wurzeln wirkungsvoll zu behandeln.
Ich für meinen Fall musste erkennen, dass ich zurzeit Schwierigkeiten mit meiner Morgenroutine habe, die mich normalerweise als Erstes in die Fülle bringt. Ich hatte meine perfekte Routine morgens zu meditieren, ganz für mich. Dann beschloss ich vor zwei Wochen, ein tolles Coaching zu buchen, welches erfordert, dass ich eine bestimmte Meditation täglich mache, vom Tonband. Ich versuche das seit Tagen morgens für 30 Minuten… das ist gut, aber funktioniert für mich nicht richtig, auch weil ich selten die 30 Minuten morgens ungestört habe. Also startete der Tag gestern bereits mit einem Gefühl der Unzufriedenheit, weil ich die Meditation nach 5 Minuten wieder abbrechen musste, um mich um mein Kind zu kümmern. Und das fatale ist, Unzufriedenheit zieht dann gleich noch mehr an, was einen unzufrieden macht!
Aber wieso bin ich unzufrieden, obwohl ich gerade etwas Tolles erreicht habe?
Kennst Du an sich große Momente, wo allerdings (wider Erwarten) Zufriedenheit oder ein Glücksgefühl ausbleibt? Und du fragst dich selbst, weshalb? Ein Ziel ist erreicht, es tritt ein kurzer Glücksmoment ein, der dann von einer Welle neuer Ziele erschlagen wird. Das ist ein Kreislauf, der niemals endet.
Ich kenne das und habe gemerkt, dass das immer bei egozentrierten Zielen der Fall ist bzw. wenn ich mich nicht getraut habe voll und ganz meinem Herzen zu folgen und Kompromisse eingegangen bin. Nur meine echten Herzensbedürfnisse besitzen die Tragweite, mich bei Erfüllung in eine großartige Zufriedenheit zu hüllen. Mein Ego ist materiell unersättlich, kaum ist etwas geglückt, zählt das schon nicht mehr.
Finde heraus, was Dich zufrieden macht!
Für mich kommt die allergrößte Zufriedenheit aus den Momenten, die mir zeigen, dass das, was ich von Herzen und mit allem Engagement gebe, geschätzt wird. Wertschätzung. Aufmerksamkeit. Egal ob im Beruf oder innerhalb der Familie oder unter Freunden. Das sind Gesten, ermutigende Feedbacks und auch ganz klar der Energieausgleich.
Folgst Du deinem Herzen?
Nur wenn Du den Weg deines Herzens kennst und ihm folgst, wirst du dauerhaft zufrieden sein. Dein Leben ist im Grunde die Summe aller Lebensmomente. Im gegenwärtigen Moment erschaffst Du Zufriedenheit oder Unzufriedenheit. Es kann nicht darum gehen, mittels irgendwelcher Ziele irgendwann in der Zukunft Zufriedenheit kreieren zu wollen und alles davon abhängig zu machen. Es geht um den Weg. Das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein, jeden Tag kleine Schritte zu gehen, das schafft Zufriedenheit.
Kontaktiere mich (annette@holisticwarrior.de), wenn du mehr Unterstützung brauchst, um ZUFRIEDENHEIT zu finden. Am besten trägst Du Dich ein für den Newsletter an und folgst mir auf Facebook bzw. Instagram.
Deine,
Annette Böhmer